Projekt

Über das Projekt

ZuRecht steht für den Gedanken der Teilhabe, des Zugangs zum Rechts, und die Frage, welchen Beitrag die Polizei in einer offenen und pluralisierten Gesellschaft daran hat und haben sollte.

Die Polizei in der offenen Gesellschaft

Viele verschiedene Gesichter der Gesellschaft

Gesellschaftlicher Wandel

Unsere Gesellschaft wird vielfältiger. Menschen mit unterschiedlichen Lebensformen und Normen, verschiedener Religion und Herkunft leben in Deutschland und sollen gleichermaßen die Chance haben, an der Gesellschaft teilzuhaben. Wie der Zugang zum Bildungssystem ist auch die Gleichbehandlung durch Recht und Verwaltung dafür zentral. Das Forschungsprojekt „ZuRecht – Die Polizei in der offenen Gesellschaft“ untersuchte, wie die Polizei in ganz unterschiedlichen Bereichen – von der Nachwuchssicherung, über Ausbildung und Training, hin zum Streifendienst und der Öffentlichkeitsarbeit – mit Vielfalt und Differenz umgeht. Dabei ging es beispielsweise um Diversität in den eigenen Reihen, um die Nennung von Herkunftskategorien in der polizeilichen Öffentlichkeitsarbeit, sowie um die Frage, wie die Polizei in einer pluralisierten Gesellschaft gewährleisten kann, allen gleichermaßen gerecht zu werden, auch beispielsweise jenen, die des Deutschen unkundig sind.

Wandel der Polizei

Auch die Polizei befindet sich im Wandel. Ihre Personalstruktur steht vor großen Veränderungen. Viele Polizeien setzen derzeit eine Einstellungsoffensive um, bei denen sowohl die Diversifizierung des Personals als auch die Validität der Auswahlverfahren umgesetzt werden soll. Die Polizei ist zudem von dem strukturell weit vorangeschrittenen Prozess der Akademisierung geprägt und steht vor der Herausforderung wissenschaftliche und theoretische Erkenntnisse in die berufliche Praxis zu übersetzen. Nicht nur vor diesem Hintergrund wird gesellschaftspolitisch eine gewisse Reflexivität und systematische Perspektiverweiterung von der Institution Polizei gefordert, wohingegen repressive Befugnis- und Ausrüstungserweiterungen eher kritisch diskutiert werden. In der medialen und öffentlichen Debatte, die zunehmend von der Dynamik sozialer Medien geprägt ist, werden immer wieder Erwartungen an einen institutionellen Wandel der Polizei deutlich. Die Frage um eine zeitgemäße Polizeiarbeit steht dabei in dem Wechselverhältnis zwischen der Institution Polizei und der Zivilgesellschaft.

Herausforderungen für Sicherheit und Recht

Die Polizei als eine der wichtigsten staatlichen Organisationen zur Gewährleistung von Recht und Sicherheit steht in einer pluralisierten Gesellschaft vor der besonderen Herausforderung, ihr Handeln so auszulegen, dass Rechtsansprüche auch de facto für alle gelten und alle gleichermaßen vor Straftaten geschützt werden. In unterschiedlichen Teilprojekten widmete sich das Projekt „ZuRecht“ der Bedeutung, die die Polizei für die Umsetzung des Gleichheitsgrundsatzes in einer pluralisierten Gesellschaft hat. Dabei ging es um die rechtliche Ausgestaltung des Zugangs zum Polizeidienst (Teilprojekt A3), um Chancengleichheit bei den Auswahlverfahren (Teilprojekt A2) und um die Frage, welche Zielgruppen von den Rekrutierungsmaßnahmen der Polizeien angesprochen werden (Teilprojekt A1). Außerdem wurden die Interkulturellen Kompetenztrainings der Behörden evaluiert (Teilprojekt B1), sowie die polizeiliche Sozialisation und Wissensvermittlung in Ausbildung, Praktikum und Berufsalltag untersucht (Teilprojekt B2). Auch wurde rechtswissenschaftlich untersucht, ob und inwiefern Deutsch als Amtssprache den Zugang zum Recht in einer pluralisierten, und damit vielsprachigen, Gesellschaft stratifiziert (Teilprojekt B3). Des Weiteren wurde untersucht, wie die polizeiliche Öffentlichkeitsarbeit mit Herkunftskategorien umgeht (Teilprojekt B4). Schließlich setzte sich der Arbeitsbereich C grundsätzlich mit den spezifischen Anforderungen an die Polizei in der offenen, pluralisierten Gesellschaft auseinander. Leitend für die Forschungsarbeiten der verschiedenen Teilprojekte von „ZuRecht“ war die Frage, wie die Polizei in einer pluralisierten Gesellschaft aufgestellt und ausgebildet sein sollte, an welchen Punkten sie sich interkulturell öffnen muss, und wo Hürden für eine moderne, zur Gesellschaft passende Polizei liegen.

Das Projekt „ZuRecht“

Arbeitsbereiche

In mehreren Teilstudien von ZuRecht werden die Themen Repräsentation und Eignung, Wissen und Information sowie Organisation und Differenz in den Blick genommen.

Über uns

Dabei arbeiten die Forschungsteams der beiden Hochschulen standortübergreifend zu den einzelnen Arbeitsbereichen zusammen. Auch die Projektleitung ist als Team der Institutionenvertreter und -vertreterinnen zusammengesetzt.

Finanzierung

Das Projekt „ZuRecht“ wird durch die Stiftung Mercator gefördert.

Die Stiftung Mercator ist eine private, unabhängige Stiftung. Sie strebt mit ihrer Arbeit eine Gesellschaft an, die sich durch Weltoffenheit, Solidarität und Chancengleichheit auszeichnet.